DIE SCHWARZE SPINNE oder STRANGER THINGS im Emmental
Jeremias Gotthelfs Novelle von 1842, Die Schwarze Spinne, erzählt, wie eine Gemeinschaft durch einen teuflischen Pakt ins Verderben stürzt – bis das Böse schließlich gebannt wird. Doch die Bedrohung bleibt. Sie schlummert im Verborgenen, wartet auf den Moment, wieder freigesetzt zu werden.
1998 wird Gotthelfs gleichnishafte Erzählung als musikalisches Theater in einer Co-Produktion von Theater Neumarkt und Theaterhaus Gessnerallee in Zürich uraufgeführt – mit Text von Urs Widmer, inszeniert von Volker Hesse, choreographiert von Olimpia Scardi und Stefan Hilterhaus und begleitet von der Musik von Patent Ochsner. Ich bin Teil dieser Inszenierung – als Fotograf und als Darsteller im Jugendtheater U21 der Schauspiel Akademie Zürich.
Als über 150 Jahre nach Erscheinen der Novelle die Netflix-Serie Stranger Things ein ähnliches Motiv in die Popkultur bringt, habe ich meine Bilder von damals wieder vor Augen und glaube, nicht nur thematisch, sondern auch visuell eine Parallele zu erkennen: Die scheinbar idyllische Kleinstadt Hawkins wird von einer unsichtbaren, übernatürlichen Bedrohung heimgesucht. Das Böse kommt aus einer Parallelwelt – dem „Upside Down“ – und manifestiert sich durch dunkle Kreaturen, die sich zunächst unsichtbar in den Alltag schleichen, bevor sie ihre zerstörerische Kraft entfalten. Und hier nun, „Upside Down“ im Emmental!
Jugendtheater U21 und Theaterpedagog:innen der Schauspiel Akademie Zürich
Choreographie und Regiemitarbeit: Stefan Hilterhaus und Olimpia Scardi